Linkshändigkeit bei Kindern

Barbara Sattler Linkshänder-Beraterin Antje Raddatz hilft und klärt auf!

Das Thema Linkshändigkeit bei Kindern ist mir ein besonderes Anliegen.

Die Händigkeit wird definiert als Manifestation des bevorzugten Gebrauchs der dominanten Hand und ist Ausdruck der motorischen Dominanz der kontralateralen Hemisphäre. Sie wird, wahrscheinlich multifaktoriell, vererbt. Somit würde die Handdominanz schon bei der Geburt feststehen.

Neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es wesentlich mehr Linkshänder gibt, als bisher angenommen, wobei die Dunkelziffer der umgeschulten Linkshänder immer noch hoch ist.

Im 10 bis 20 Lebensmonat manifestiert sich die Händigkeit bei einem Großteil der Kinder schon deutlich, sichtbar vor allem beim Greifen, Essen, Spielen und dem Halten von Gegenständen.

Den Eltern von linkshändigen Kindern müsste in U-Untersuchungen erklärt werden, dass Linkshändigkeit bei Kindern normal ist. Solche Kinder sollten von ihrem Elternhaus in ihrer Händigkeit gefördert werden. Vor Umschulungsversuchen und deren negativen Entwicklungsfolgen müssen Eltern gewarnt und gleichfalls auf sinnvolle Gebrauchsgegenstände hingewiesen werden, die Eltern ihren linkshändigen Kindern dann zur Verfügung stellen könnten.

Im 4 – 5 ½  Lebensjahr hat sich der Gebrauch der rechten oder der linken Hand bei den meisten Kindern stabilisiert. Bei eindeutiger Händigkeit sollten Kindern sowie deren Eltern frühzeitig eine lockere Schreibhaltung mit schreibvorbereitenden Übungen gezeigt werden. Da sich falsche Handlungsabläufe wie das Schreiben schnell automatisieren und somit zu Fehlhaltungen führen können. Spätestens bis zu Beginn der Einschulung sollte die Händigkeit bei Kindern festgelegt sein. Kinder, die in diesem Alter noch keine eindeutige Handdominanz zeigen, die angeblich „Beidhänder“ sind, sind meist eindeutig umgeschulte Linkshänder.

Bei noch wechselnder Händigkeit in diesem Alter sollte dringend eine ausführliche sowie professionelle Händigkeitsuntersuchung (keine Kurztests) durch zertifizierte Berater/innen nach der Methodik von Dr. J. Barbara Sattler durchgeführt werden.

 

Die Aufgaben einer zertifizierten Barbara Sattler Linkshänder-Beraterinen sind:

  • Beobachtung von Tätigkeiten / Händigkeitsuntersuchungen unter Berücksichtigung des allgemeinen Entwicklungsstandes des Kindes
  • Verletzungen, Krankheiten, Störungen oder Behinderungen des Kindes zu berücksichtigen
  • Händigkeit in der Familie
  • Mögliche Irritation der Händigkeitsentwicklung durch die Umwelt (Familie, Bekannte, Kindergarten, Freunde, kulturelle Einflüsse) zu erkennen
  • Einfluss von Nachahmungs- und Anpassungsverhalten linkshändiger Kinder an eine rechtsorientierte Umwelt zu erkennen
  • Händikeitsberatung sowie Elternarbeit

Als Therapieangebote bei unklarer Händigkeit gilt die ambulante Ergotherapie. In der Ergotherapie werden funktionelle, handwerkliche, spielerische und gestalterische Behandlungstechniken angewandt.

Das wichtigste Ziel der Arbeit der Barbara Sattler Linkshänder-Beraterin ist das Verhindern von Umschulungen linkshändiger Kinder auf ihre nicht dominante rechte Hand, um so mögliche funktionale, nicht vollständig wieder rückgängig zu machende Hirnschädigungen zu vermeiden!

Primäre Umschulungsfolgen können sein:

  • Gestörte intellektuelle Leistungen bei normaler Intelligenz (z.B. beim Formulieren und Ausdrücken von Gedanken oder beim Abrufen von Lerninhalten in Schrift und Sprache)
  • Gedächtnisstörungen (Aufnahme, Speichern, Wiedergabe)
  • Konzentrationsstörungen (schnelle Ermüdbarkeit)
  • Legasthenische Probleme (Lese- Rechtschreibstörungen)
  • Raum-Lage-Labilität (Rechst-Links-Unsicherheit)
  • Feinmotorische Störungen (sichtbar im Schriftbild und bei Präzisionstätigkeiten)
  • Sprachstörungen in den entsprechenden Arealen (Stammeln-Stottern)

Mögliche, daraus entstehende sekundäre Umschulungsfolgen können sein:

Minderwertigkeitskomplexe, Unsicherheit, Zurückgezogenheit, Überkompensation (durch ständig erhöhten Leistungseinsatz), Trotzhaltung/Widerspruchsgeist (Imponier- Provokationsgehabe), Verhaltensstörungen, Bettnässen, Nägelkauen, emotionale Probleme bis ins Erwachsenenalter mit neurotischen und/oder psychosomatischen Störungen sowie Störungen im Persönlichkeitsbild.

Für weitere Fragen zum Thema Linkshändigkeit bei Kindern stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte klicken Sie hier, um einen unverbindlichen Gesprächstermin zu vereinbaren.

Es grüßt Sie

Antje Raddatz

Ergotherapeutin,

Barbara Sattler Linkshänder-Beraterin